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Tourenbericht Dachstein Steinerweg (27.7.2012)

Eigentlich war die Tour erst am Sonntag geplant. Da sich aber nur am Samstag ein kurzes Schönwetterfenster öffnete, sind wir gleich am Freitag Abend in die Steiermark gefahren. Wir wollten nicht am Parkplatz übernachten, sondern sind noch am Abend zur Dachsteinsüdwandhütte aufgestiegen. Die Hütte ist gut geführt, und wir hatten ein eigenes Zweibettzimmer für Frühaufsteher.

Wir stellten den Wecker auf 5:00. Nach einem kurzen Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Einstieg. Wir waren flott unterwegs, bis zum Einstiegsschneefeld, welches um die Uhrzeit hart gefroren war. Eine Umgehung wie man im Netz des öfteren liest war bei uns nicht (bzw. nur sehr schwer) möglich. Wir hatten für diesen Fall nur ein einziges paar Leichtsteigeisen dabei. Also die Steigeisen an die Zustiegsschuhe montiert, beide 50m Halbseile aneinandergeknotet, die 100 Meter über das Schneefeld gelaufen, die Steigeisen ausgezogen und diese mit den 2x50m abgelassen. Da das Schneefeld bei uns nur 100m lang und nicht besonders steil war, hat dieses Vorgehen funktioniert, schlauer und leichter wären allerdings zwei paar Grödeln gewesen. Ein Klettersteiggeher hatte sich mit Grödeln zum Einstieg des Steinerwegs verirrt, der kam bei diesen Verhältnissen gut damit zurecht.

Da wir also ein wenig mit den Zustiegsschuhen im Schnee gespielt haben, sind wir erst um 8:00 los geklettert. Das Topo auf bergsteigen.at [1] ist sehr genau. In den ersten 10 SL mussten noch die Zustiegsschuhe ran, dann wechselten wir auf Kletterpatschen. Auf dem Salzburger Band SL 12.2, habe ich mir leider nicht das Topo sondern die --->NO! Variante angesehen. Hier muß man tatsächlich vom eigentlichen Salzburger Band auf ein 5m höheres, schmaleres Band aufsteigen (siehe Topo). In Seillänge 22 ist dann der berühmte Schluchtüberhang. Ich habe aufgrund einer Beschreibung im Netz erst die Hakl rechts vom Schluchtüberhang angeklettert, fand das aber einen totalen Schmarn und bin aus Rücksicht auf meine Nachsteigerin wieder abgeklettert. Der eigentliche Schluchtüberhang war dann nicht weiter wild, und beschränkt sich auf eine schwerere Stelle, die zur Not auch genullt werden kann. Über den Schwierigkeitsgrad wurde schon genug diskutiert, wenn die Aufwerterei so weiter geht ist der Schluchtüberhang in ein paar Jahren ein glatter 10er.


Erste Seillänge Salzburger Band

Schlüsselstelle Salzburger Band

Quergang SL 20

Wir waren gegen 16:00 am Gipfel. Irgengwie hat die Tina es dann eilig gehabt, um 17:10 die letzte Bahn zu bekommen. Den leichten Klettersteig zum Hallstätter Gletscher ist sie wie ein Gams runter gehüpft, dann hat sie unser einziges paar Steigeisen angelegt und zum Schlußsprint angesetzt. Wir waren in ca. 45 min vom Gipfel an der Bahn. Was so ein bischen Motivation doch alles ausmacht ;-).


Tina setzt zum Sprint an

Die Südwand nach der Tour

Alles in allem ein sehr schöne Tour, mit sehr gutem, festem Fels und sehr wenig Schrofen. Trotz des festen Fels, liegt auf den Bändern Schutt der zu Steinschlag führt.

Unser Material:
-Zustiegsschuhe
-1x Steigeisen zu zweit (bei den Verhältnissen besser 2x Grödeln?)
-50m Halbseil
-6 Exen
-3 Cams
-5 Schlingen
-1x Stirnlampe zu zweit für den Zustieg
-Helm


Links
1. Tourenbeschreibung auf www.bergsteigen.at
2. Tourenbeschreibung mit Topo auf www.strassnig.at